Technogym‘s Markenbotschafterin Eva-Maria Brem (28) steht drei Monate nach ihrem doppelten Unterschenkelbruch schon wieder auf Skiern. Noch sind es Langlaufski. Im Frühjahr sollen es wieder die alpinen sein. Die Riesenslalom-Weltcupsiegerin über Therapie und Training, einen Winter daheim und ihren Traum von Olympia-Gold.
fitness.at: Wichtigste Frage, wie geht es dir so kurz nach dem doppelten Unterschenkelbruch im Training am Pass Thurn am 4. Dezember des Vorjahres?
Eva-Maria Brem: Es geht mir sehr gut, ich liege was meinen Genesungsfortschritt betrifft, gut im Zeitplan. Heute habe ich alle meine kleinen Schrauben rausbekommen – jetzt ist nur noch der Marknagel im Bein. Jetzt braucht das Schienbein noch etwas Zeit zur Heilung und dann geht´s bald wieder auf Schnee. Ich bin da sehr positiv und sehr zufrieden, wie es läuft.
fitness.at: Wie sieht dein Training bzw. deine Therapie aus?
Eva-Maria Brem: Ich komme immer mehr in den Athletenmodus. Unmittelbar nach dem Unfall ist man ja Patient. Da habe ich vor allem viel Physiotherapie gemacht. Mittlerweile bin ich über das Alltagstraining hinaus, ich arbeite sehr konzentriert an meiner Ausdauer und im Kraftbereich. Anfänglich war vor allem die Feinmotorik im Fokus. Auf einem Bein stehen und die Hose anziehen. Ein Blatt Papier mit den Füßen zerreißen. Solche Sachen.
fitness.at: Du hast vor kurzem ein Trainings-Video auf deiner Facebook-Seite gepostet. Erkläre uns bitte ganz kurz welche Übungen für dich derzeit wichtig sind?
Eva-Maria Brem: Dieses Video ist das Einstiegsprogramm gewesen. Es geht darum die Durchblutung im rekonvaleszenten Bein anzukurbeln. Wichtig ist die korrekte Kraftübertragung von unten nach oben. Die Arbeit mit dem Seilzug ist dabei optimal, weil ich durch exakte Gewichtseinstellungen Ungleichheiten zwischen der linken und der rechten Körperhälfte auszugleichen.
fitness.at: Wie war es für dich, die Ski-WM aus der Ferne zu erleben?
Eva-Maria Brem: Die Goldmedaille für Nici Schmidhofer war unglaublich cool, darüber habe ich mich so mit ihr gefreut. Sie hat viele Dinge in ihrer Ski-Karriere erlebt, viele Rückschläge und Verletzungen wegstecken müssen. Endlich durfte sie jetzt das Siegen erleben. Aber die Mädels haben sich insgesamt sehr, sehr gut geschlagen. Was mich selbst betrifft, ich wäre natürlich gerne bei dieser Weltmeisterschaft dabei gewesen. Ich bin mir aber bewusst, dass meine Aufgaben derzeit wo anders liegen. Ich nehme das Positive, was so ein Winter daheim hat mit. Auch einmal Zeit für Freunde und Familie zu haben genieße ich sehr.
fitness.at: Was sind deine nächsten Schritte zurück in Richtung Schneetraining?
Eva-Maria Brem: Ich bin schon im Schneetraining. Beim klassischen Langlaufen komme ich an die frische Luft, habe endlich Schnee und Ski unter den Füßen. Im Frühling werde ich mich die Alpinskier auspacken und mich auf den heimischen Gletschern aufhalten. Ich werde mich vor allem an die Skischuhe gewöhnen müssen, an den Druck vom Skischuh auf den gebrochenen Unterschenkel.
Hast du dabei schon die Olympischen Spiele in Pyeongchang auf dem Radar?
Eva-Maria Brem: Ganz klar, das ist die größte Motivation für mich. Olympia ist die größte Währung in einem Sportlerleben. Was ein Olympiasieg oder eine Olympiamedaille bedeutet, versteht man auf der ganzen Welt. Daher ist es definitiv mein Ziel bis dorthin am Peak meiner Leistungsfähigkeit zu sein. Eine Weltcup-Kugel und eine WM-Medaille habe ich schon. Die Olympia-Medaille fehlt mir noch.
fitness.at: Als Technogym-Markenbotschafter unterstützt du die Let’s Move for a better World Kampagne 2017. Wie stehst du zu diesem Thema?
Eva-Maria Brem: Bewegungsmangel ist zu einem führenden Risikofaktor für gesundheitliche Probleme geworden und hat in modernen Gesellschaften zum Teil alarmierende Ausmaße angenommen. Dabei ist keine andere Medizin so positiv für die Gesundheit wie Bewegung. Die „Let’s Move for a Better World“-Kampagne von Technogym ist ein wichtiges Signal, um die Welt ein Stück weit gesünder und aktiver zu machen. Im Vorjahr war Österreich im internationalen Ranking auf Rang 5 – heuer nehmen wir gemeinsam das Stockerl in Angriff.