WAS ES IST
Kaum jemand kennt Johannisbrotkernmehl für den Gebrauch in der heimischen Küche, dabei ist es dank seiner vielen positiven Eigenschaften aus der Lebensmittelindustrie kaum mehr wegzudenken. Das Kernmehl, auch als Carubenmehl bekannt, wird aus den Samen des Johannisbrotbaums gewonnen, welcher im Mittelmeerraum, aber auch in Süd- und Nordamerika sowie Australien angesiedelt ist. Durch Hitzeeinwirkung und dem Mahlen der Samen entsteht ein weiß-beiges geschmacksneutrales Pulver. Es ist somit ein komplett natürlicher Zusatzstoff. Genauer gesagt: ein pflanzlicher Vielfachzucker (Kohlenyhdrat), der sich aus den Einfachzuckern Mannose und Galaktose zusammensetzt.
DIE BINDUNG MACHTS
Gleich zu Beginn ein FUNNY FACT: In heißem Wasser löst es sich komplett auf, in kaltem quillt es jedoch auf und wird geleeartig. Es kann bis zu einem 100-fachen seines Eigengewichts an Wasser binden – das ist fünfmal so viel wie Stärke! Daher genügt bereits eine kleine Menge um eine gebundene Masse entstehen zu lassen. Deshalb wird das Mehl auch oft in der Lebensmittelindustrie als Binde-, Verdickungs- oder Geliermittel eingesetzt. Es ist jedoch empfehlenswert das Johannisbrotkernmehl vor dem Auflösen mit anderen Zutaten zu mischen, damit es nicht zur Klumpenbildung kommt. Seine Quelleigenschaften verhindern unter anderem das Ausfallen von Trübstoffen, sodass zum Beispiel Limonaden klar bleiben.
Durch seinen neutralen Geschmack kann es sowohl in süßen als auch pikanten Gerichten als Zutat verwendet werden. Am Sonntag überraschen wir euch übrigens mit einem gesundem, saisonalen und regionalen Rezept mit Johannesbrotkernmehl 🙂
JOHANNISBROTKERNMEHL IST OFT ZU FINDEN IN SÜSSEM
- Konfitüren
- Marmeladen
- Gelees
- Pudding
- Schokolade
- Speiseeis
- Milchmischgetränke
- Ersatz für Kartoffelteige
ODER SAUREM
- Pasteten
- Backwaren wie glutenfreies Brot
- Dressings
- Lebensmittel für Diabetiker
WENIGER IST MEHR
100 g Kernmehl enthalten gerade mal 60 kcal, 7,3 g Kohlenhydrate und 1,4 g Fett. Dafür aber jede Menge Ballaststoffe, genauer gesagt 74g, welche auf natürliche Weise die Verdauung fördern. Je nachdem wie sensibel dein Darm reagiert, kann bereits eine kleine Portion (1-2 TL) abführend wirken. Also mit Vorsicht zu genießen 😉 Es ist zusätzlich reich an Antioxidantien und Nährstoffen und beugt bestimmte Arten von Krebs, speziell Gebärmutterhalskrebs, vor. Das Superfood verhindert die Überproduktion des appetitanregenden Hormons Ghrelin – das Risiko von Übergewicht kann also in Maßen verringert werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Johannisbrotkernmehl soll sowohl den Blutzucker- als auch den Cholesterinspiegel senken und kann bei Verdauungsbeschwerden helfen. Last but not least – es enthält viel Kalzium, welches essenziell für unsere Ernährung ist und die Gesundheit der Knochen und Zähne begünstigt.